Rennbericht zum Langdistanz-Triathlon beim Challenge Roth am 12.07.2015

Nun war er endlich da, der große Tag für Stefan Schuh, Romano Fregapane, Andreas Adermann und Kristin Heide, an dem sie zum ersten Mal einen Langdistanztriathlon finishen wollten.

Welcher Wettkampf bot sich da nicht besser an, als der Challenge Roth, ein Triathlon der Superlative, schon 31 Jahre alt, und bekannt als der erste, den es in Deutschland überhaupt gab. Viele Trainingsstunden, Schweiß, und Entbehrungen waren nötig, um dieses Projekt umzusetzen.

Kristin Heide und Andreas Adermann waren schon 2014 als Helfer in Roth dabei und freuten sich nun umso mehr das Spektakel aus Athletensicht mit zu machen. Das Wetter ist vielversprechend, der Himmel ist blau und langsam geht die Sonne über dem Kanal auf. Die Vorhersagen ermitteln Temperaturen um die 30-32°C.
Schon früh am Morgen, um 5 Uhr ist die Wechselzone 1 am Europakanal in Bad Hilpoltstein voll mit Athleten, die emsig damit beschäftigt sind, Ihr Fahrrad mit Wasser, Elektrolytgetränken, Riegeln und Gels zu bestücken, nochmals Reifendruck zu prüfen, den einen oder anderen Gang zur Toilette zu machen oder so langsam in den Neoprenanzug zu schlüpfen.
Die Stimmung in der Wechselzone, die Anspannung der Athleten ist unbeschreiblich, zudem schallt aus den Lautsprechern eine Hymne nach der anderen und lässt das Herz schneller schlagen.

Nachdem die Profis den Wettkampf mit dem Start um 6:30 eröffnen folgen die Altersklassenathleten in Wellen startend in den Europakanal, in dem nun 3,8 km zu schwimmen sind.
Am Schwimmstart stehen zur Unterstützung atemberaubende 30.000 Zuschauer, die einem genug Motivation für den Start in den längsten Tag des Jahres geben.
Kristin Heide, die 6:45 Uhr als erste in den Kanal springt, kommt nach 01:19:09 h aus dem Wasser, ihr folgen Stefan Schuh mit 01:13:48 h, Andreas Adermann mit 01:19:42 h und Romano Fregapane mit 01:09:18 h.

Nach einem flotten Wechsel geht es für 180 km auf das Rad. Gefahren werden 2 Runden a 90 km. Der Kurs hat ca. 1250 HM.
Hier folgt ein Stimmungsnest nach dem anderen, das den Athleten viel Abwechslung bietet und die Strecke sehr kurzweilig werden lässt. Zu den Höhepunkten auf der Radstrecke zählt vor allen Dingen der Solarer Berg in Bad Hilpoltstein, der bei km 70 und 150 zu passieren ist.
Hier tut sich den Athleten ein Bild für die Ewigkeit auf. Schon von weitem hört man die Menschenmassen, laute Musik und den Moderator. Nachdem man eine Rechtskurve nimmt, fährt man auf eine riesige Menschenmenge zu, die so eng im Spalier steht, dass sich hier nur noch eine Gasse von maximal 1,5 m bildet. Hier fährt man dann, angepeitscht von Beifall, Rasseln, Trommeln und Zurufen von ca. 25.000 Menschen, nach oben und jeder von uns vieren hat sicherlich die ein oder andere Träne verdrückt.
Auf der zweiten Radrunde wurde es zunehmend windiger, was viele Körner kostete und die Renneinteilung schon sehr beeinflusste. Jedoch kommen alle 4 Lauffreunde wohlbehalten ohne Unfall und Panne in der Wechselzone 2 in Roth an.
Stefan Schuh radelte 05:29:00 h, Kristin Heide 06:03:58 h, Andreas Adermann 06:23:17 h und Romano Fregapane 06:35:48 h.

Die Unterstützung durch die vielen Helfer ist eine riesen Entlastung. Nachdem jemand einem das Rad abnimmt und ein anderer einem den Laufbeutel in die Hand drückt, geht es ins Wechselzelt. Hier wird man sofort an die Hand genommen und alles wird einem angereicht, vielen Athleten wird in die Socken und die Schuhe geholfen und bevor man raus in die Sonne rennt, cremt einem noch eine nette Helferin die Schultern mit Sonnencreme ein. Dann geht es los auf die letzte große Reise, den Marathon.

Der Laufkurs geht in 2 Schleifen von ca. 21 km entlang des Europakanals. Es gibt viele gerade Passagen, aber mit schlottrigen Untergrund und zudem laufen die Athleten fast ausschließlich in der Sonne. Doch auch hier lassen sich die Zuschauer nicht lumpen und verhelfen den Läufern zu leichten Beinen. An diesem langen Tag befinden sich ca. 250.000 -300.000 Zuschauer im Landkreis. Es ist ein unfassbares Gefühl, wie sie einem mit ihren Worten und Applaus feiern und ehren. „Ihr seid alle Helden“ war einer der vielen Zurufe, die man an der Strecke mitnehmen konnte.
Auf den letzten beiden Kilometern läuft man noch einmal durch die schöne Innenstadt von Roth, entlang an Biertischen, an denen Leute sitzen und ein kühles Blondes genießen.
Ein eindrucksvoller Moment bietet sich einem, wenn man in das hinter der Stadthalle von Roth aufgebaute Stadion einläuft, dass voll ist mit Menschen, die einem zujubeln und einen riesen Gänsehautmoment verschaffen.
Hier geht der längste Tag des Jahres für die 4 Triathleten der Lauffreunde Naheland mit vielen Glücksmomenten zu Ende.
Stefan Schuh erreicht das Ziel mit einer Marathonzeit von 03:34:44 und einer Gesamtzeit von 10:24:35h, Kristin Heide kommt mit einer Marathonzeit von 03:58:02h und einer Gesamtzeit von 11:29:10h an, Andreas Adermann läuft seinen Marathon in 04:13:06 und  benötigt gesamt 12:06:03h und Romano Fregapane  bewältigt den Marathon in 05:23:28h und das Gesamtrennen in 13:21:21h.

Und das sind die Zeiten und Platzierungen der Vier Lauffreunde in der Zusammenfassung:

Stefan Schuh   Platz gesamt 356. /  AK M45 41.
Schwimmen 01:13:48
1 Wechsel 00:04:20
Rad 05:29:00
2 Wechsel 2:45
Laufen 03:34:44.
gesamt 10:24:35

Kristin Heide  Platz gesamt 98. / AK W30 29.
Schwimmen 01:19:09
1 Wechsel 00:04:37
Rad 06:03:58
2 Wechsel 00:03:26
Laufen 03:58:02
gesamt 11:29:10

Andreas Adermann   Platz gesamt 1396. / AK M45 301.
Schwimmen 01:19:42
1 Wechsel 00:05:54
Rad 06:23:17
2 Wechsel 00:04:06
Laufen 04:13:06
gesamt 12:06:03

Romano Fregapane  Platz gesamt 1927. / AK M45 447
Schwimmen 01:09:18
1 Wechsel 00:06:24
Rad 06:35:48
2 Wechsel 00:06:25
Laufen 05:23:28
gesamt 13:21:21

Und hier noch einige Impressionen: